Unverpackt-Laden des Behinderten-Werks Main-Kinzig e.V. in Hanau eröffnet
Umweltbewusst einkaufen heißt unverpackt einkaufen!
In München, Hamburg oder Frankfurt gibt es sie längst − und seit Sommer 2019 auch in Gelnhausen: In der hessischen Kleinstadt können umweltbewusste Kunden Waren jetzt unverpackt im „Mittendrin“, dem Ladengeschäft mit „gläserner Manufaktur“ des Behinderten-Werks Main-Kinzig e.V., einkaufen. Mit seinem neuen Angebot liegt das BWMK voll im Trend: Denn laut einer aktuellen Analyse der Data and Analytics Group YouGov* wählen 72 Prozent der Deutschen beim Einkauf bevorzugt Produkte, die möglichst wenig Verpackungsmüll verursachen.
Wie unverpackt einkaufen funktioniert
Kauft man in einem Unverpackt-Laden ein, bringt man eigene Behältnisse mit. Statt einzeln verpackte Lebensmittel in den Einkaufswagen zu legen, füllt man hier seine Gläser oder Flaschen mit der gewünschten Warenmenge an den sogenannten Bins, den speziellen Abfüllbehältnissen, auf. Statt im „Sechserpack“ kaufen zu müssen, entscheidet der Kunde selbst, wie viel er tatsächlich braucht und mitnehmen will. An der Kasse wird die Ware gewogen und bezahlt.
Neben der Reduzierung von Verpackungsmüll bietet der Unverpackt-Einkauf einen weiteren Vorteil: Wer auf den eigenen Bedarf abgestimmte Mengen einkauft, muss weniger zu viel gekaufte Lebensmittel wegwerfen. Zum unverpackten Verkauf eignen sich alle trockenen Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte, Gewürze etc.
Mittendrin in Gelnhausen
Dass das Mittendrin bereits seit seiner Eröffnung (vor anderthalb Jahren) offene Essige und Öle verkauft, kommt bei vielen Kunden sehr gut an. Die Nachfrage nach weiteren unverpackten Lebensmitteln steigt munter, kein Wunder, dass das Mittendrin im Juli sein Angebot erweitert und den Unverpackt-Laden ins Repertoire aufnimmt. Und inzwischen gibt es neben Lebensmitteln auch ein ausgewähltes Sortiment an Drogerie-Artikeln wie Waschmittel, Reinigungsmittel und Seifen und auch die „lose“, zum Abfüllen in mitgebrachte Gefäße. Die Unverpackt-Produkte werden in großen Gebinden angeliefert, das Umfüllen in die Verkaufsbehälter im Laden übernehmen die Mitarbeiter mit Behinderung ebenso wie den Verkauf und die Beratung der Kundinnen und Kunden – unter Anleitung von Fachkräften des BWMK: Die Mitarbeiter lernen im alltäglichen, im inklusiven Umfeld, bauen ihr Fachwissen aus, qualifizieren sich weiter, wachsen in ihrer Selbstständigkeit.
„Unsere Kundschaft ist von der Freundlichkeit und Kompetenz unserer Mitarbeiter begeistert“, bilanziert Unverpackt-Leiter Paul Hellmann. Absolut zeitgemäß: Mittendrin & Unverpackt verbinden zwei wichtige Themen miteinander, die Inklusion von Menschen mit Behinderung und den Klimaschutz, vor allem: Reduktion der Müllberge. Und das gilt für Plastikmüll wie für Lebensmittelvergeudung gleichermaßen. „Wir versuchen, auch bei den Produkten der gläsernen Manufaktur ganz ohne Zellophan zu verpacken. Ein Team arbeitet gerade an Alternativen.“